Über die letzten Jahre hinweg war in Branchenkreisen über die Zukunft der VW Tochter Bugatti spekuliert worden. Doch sowohl die Volkswagen Zentrale in Wolfsburg als auch deren kleine elsässische Tochter Bugatti liessen kaum erkennen, in welche Richtung die Beteiligung wandern könnte. Vor wenigen Wochen war es dann soweit. Die Volkswagen Gruppe gab die Mehrheit an seiner französischen Luxusmarke Bugatti ab.
Bugatti wechselt zu Rimac Automobili und damit zu keinem Unbekannten für die VW Gruppe. Denn die Wolfsburger und das kroatische Mobility Startup Rimac sind bereits seit einigen Jahren miteinander verzahnt: Porsche hält seit dem Jahr 2018 Anteile an Rimac, inzwischen sind es 24 Prozent.
Im Rahmen der Transaktion entsteht ein neues Joint Venture unter dem Namen Bugatti Rimac. Die CEOs beider Unternehmen, Oliver Blume und Mate Rimac, haben dafür die entsprechenden Verträge unterschrieben und sehen dabei einen Aktienanteil von 55 Prozent für Rimac Automobili und 45 Prozent für Porsche vor.
Als Startzeitpunkt des gemeinsamen Joint Ventures gilt das 4. Quartal 2021, denn bislang gilt es die Zustimmung der jeweiligen Kartellbehörden in einigen Ländern abzuwarten. Bugatti Automobiles S.A.S. wird an seinem historischen Stammsitz in Molsheim (Frankreich) bleiben, dort wo es im Jahre 1909 gegründet wurde. Neben dem Fach Know-how der Bugatti Kollegen könnten sich für Rimac das Händlernetzwerk und die internationalen Vertriebskontakte vom neuen Partner Porsche auszahlen.
Im Zuge dieser Transaktion kamen erneut die Gerüchte eines potentiellen Börsengangs von Rimac für das kommende Jahr zutage. Hier könnte sich das neue Joint Venture weiteres Geld für die Expansion oder auch für die Erweiterung der elektrischen Produktpalette besorgen. Das kroatische Startup Rimac selbst entwirft, entwickelt und setzt auf die innovative Automobiltechnologie. Rimac hat sich innerhalb weniger Jahre zu einem der grossen Herausforderer im E-Auto Segment entwickelt und steht jetzt vor dem grossen Durchbruch mit Porsche an seiner Seite und der Marke Bugatti im Portfolio.